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In einem hellen Ausstellungsraum mit verziertem Stuck an der Decke steht eine Gruppe von etwa 20 Personen. Fast alle tragen historische Gewänder in Rot, Blau, Schwarz oder Braun, die an das 16. Jahrhundert erinnern. Einige haben Kopfbedeckungen, andere Umhänge oder lederne Taschen. Vorne links spricht eine Frau mit Mikrofon-Headset zur Gruppe. Sie trägt moderne Kleidung (dunkler Blazer und Jeans) und führt offenbar durch die Ausstellung. Rechts an der Wand ist ein großes grünes Banner mit weißen Symbolen zu sehen. Die Stimmung ist konzentriert, einige Teilnehmende lächeln oder schauen interessiert zur Vortragenden. Im Hintergrund führen Türen in weitere Räume des Museums. Das Parkett ist aus hellem Holz, der Raum wirkt freundlich und großzügig.
Vor einem großen, hellgelben Barockgebäude mit weißen Fensterrahmen und einem prunkvoll verzierten Portal haben sich zahlreiche Menschen in historischen Kostümen versammelt. Einige stehen auf der Treppe und dem Podest vor dem Eingang, andere unten auf dem gepflasterten Platz. Die Kleidung erinnert an die Zeit des 16. Jahrhunderts: Männer tragen Wämser, Hüte und weite Hosen, Frauen tragen lange Kleider, Schürzen und Kopftücher. Über dem Portal hängt ein großes grünes Banner mit rotem Motiv und dem Titel: „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“. Darunter steht: „Herzlich willkommen!“ Der Himmel ist teils bewölkt, und Sonnenlicht fällt auf die Szene. Die Stimmung wirkt lebendig und festlich, als bereite sich die Gruppe auf eine Führung oder ein gemeinsames Programm vor.
In einem gewölbten Raum mit roten Wandleuchten sitzen viele Menschen an langen Holztischen auf Bänken. Fast alle tragen historische Gewänder in gedeckten Farben wie Rot, Blau oder Beige. In der Mitte des Raumes steht ein Mann, der Gitarre spielt und singt oder spricht; er wendet sich den Anwesenden zu. Die Stimmung wirkt gemütlich und festlich. Auf den Tischen stehen Kerzen, Tonkrüge, Getränke und Speisekarten. Im Hintergrund hängt ein großes Banner mit einem schwarzen Adler auf gelbem Grund. Das Licht im Raum ist warmrot und taucht alles in eine historische Atmosphäre.

Am 24. Mai 2025 unternahmen zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bopfingen, Kerkingen und Umgebung eine geschichtsträchtige Bildungsfahrt zur großen Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ im Kloster Bad Schussenried. Veranstaltet wurde die Ausfahrt von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Stamm Bopfingen.

Anlass war das 500-jährige Jubiläum des Ipfhaufens, jener historischen Erhebung, bei der sich 1525 rund 3000 Bauern und Bürger in Bopfingen gegen Unterdrückung und Ausbeutung erhoben. Die Ausstellung beleuchtete eindrucksvoll die zentralen Forderungen der Aufständischen, die im „Zwölf Artikel-Manifest“ festgehalten wurden – einem der ersten demokratischen Dokumente Europas. Die Bauern verlangten persönliche Freiheit, die Abschaffung der Leibeigenschaft, gerechte Abgaben und das Recht auf selbst gewählte Pfarrer.

Besonders spannend war der regionale Bezug: Unter der Führung von Hans Beck aus Zöbingen, Jörg von Tannhausen sowie dem reformgesinnten Pfarrer Melchior Schafbinder formierte sich der Ipfhaufen als Bündnis von Landbevölkerung, Handwerkern und Bürgern.

Viele Mitreisende kleideten sich an diesem Tag in historischen Gewändern, was der Fahrt eine besondere Atmosphäre verlieh. Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte Marco Veronessi die Gruppe fachkundig durch die Ausstellung. Er erklärte anschaulich die Zusammenhänge zwischen Reformation, revolutionären Gedanken und den tragischen Niederlagen der schlecht gerüsteten Bauernhaufen.

Auch das Ende des Ipfhaufens kam zur Sprache: Wie viele andere Aufstandsbewegungen wurde er gewaltsam niedergeschlagen, und die Hoffnung auf eine gerechtere Gesellschaft verstummte für lange Zeit.

Die Bildungsfahrt machte Geschichte lebendig und zeigte eindrucksvoll, wie sehr der Ruf nach Freiheit, Mitbestimmung und sozialer Gerechtigkeit bis heute nachhallt.