Said Boluri liest aus seinem Buch «Der Himmel über der Grenze» und berichtet über den Iran heute: Said Boluri ist als Kind mit seiner Familie aus dem Iran geflohen. Diese Flucht, Teil der zweiten Fluchtwelle von politisch Aktiven aus dem Iran, prägte Said Boluri persönlich. Das Mullah­-Regime jagte ab 1988 Kritiker unbarmherzig. Schon seit sie an die Macht gekommen waren, führten die Khomeinis und die religiöse Rechte eine reaktionäre Kulturrevolution durch: Nicht die Menschen wurden für ihre Freiheit mobilisiert, sondern der Koran in seiner reaktionärsten Lesart wurde
zum gesellschaftlichen Modell vor allem gegen die Frauen, gegen die Arbeiterbewegung und den Freiheitstraum. 

 

Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte des Autors. Namen beteiligter Personen, von Orten und Institutionen wurden teils aus Sicherheitsgründen geändert.

 

Frühling 1988
Das Gute an einer Diktatur ist die dadurch entstehende höhere Wertschätzung der Freiheit. Die Generation der 1350er Jahre wird als die enttäuschte und verlorene Generation bezeichnet (nach der persischen Zeitrechnung fand die Revolution 1357, nach westlicher Zeitrechnung
1979 statt), denn diese Generation ist in der Diktatur geboren und aufgewachsen. Der Krieg gegen den Irak brachte viele alleinstehende Mütter. Zugleich verloren viele Familien ihre minderjährigen Kinder. Wenn es nicht der Krieg war, der die jungen «Freiwilligen» auf den Minenfeldern zerstückelte, waren es die Drogen und Depressionen, die die iranische Jugend in den Wahnsinn trieben.

 

Song for Equality,
der Protestbewegung im Iran 2022
Wenn wir marschieren Hand in Hand,
dann schütteln wir das Unrecht ab,
wir bauen eine frohe, neue, eine bessre Welt.
Wir bauen eine neue Welt,
geschwisterlich und gleich und frei,
Wir bauen eine frohe, neue, eine bessre Welt.
Keine Steinigung, keine Galgen
keine Schande, keine Tränen ­
Wir bauen eine neue Welt,
geschwisterlich und gleich und frei,
Wir bauen eine frohe, neue, eine bessre Welt.

 

Ablauf:
Beginn: 18 Uhr – Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Links:
https://solidaritaet­international.de/
a.l.s.o. Kulturcafé 

Kontakt